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Gott gebe Glück und Segen

Bier im Mittelalter

Im römischen Reich noch unbedeutend, wurde ab dem 6. Jahrhundert die Bierkultur von den Mönchen und Nonnen der christlichen Klöster in Europa weitergeführt und verfeinert. Auch eine Biersteuer wurde damals bereits eingeführt. Gruitbiere waren damals gefragt. Bier wurde vor allem bei den einfachen Leuten und Brauern mit Kräutern (Gruit) oder Früchten gebraut. So gab es Lavendelbier, Thymianbier oder Bilsenkrautbier. Letzteres war sehr gefährlich, aber beliebt bei Operationen als Schmerzmittel. Es ruft Halluzinationen hervor, kann aber tödlich sein. Bilsenkrautbier verhalf sicher auch einzelnen Rittern in den Kampf zu ziehen und "Drachen" zu erlegen.

Der Hopfen, schon seit ca. 1.700 v. Chr. bekannt, wurde wiederentdeckt und ermöglichte eine größere Haltbarkeit des Bieres, in deren Folge es sich zu einer Handelsware entwickeln konnte. Hopfen, eine wichtige Heilpflanze, wirkt auch beruhigend. Als das Reinheitsgebot 1516 ausgerufen wurde, war Bilsenkrautbier verboten - daraus entwickelte sich das heutige Pilsbier.

Bier war nicht nur zum Trinken da, sondern wurde auch als Heilmittel genutzt. Die berühmte Ärztin und Naturforscherin Hildegard von Bingen (1098 – 1179) gab bei vielen Krankheiten folgenden Rat: Cerevisiam bibat! (Man trinke Bier!). Sie war Spezialistin für Kräuterbiere und deren heilende Wirkung.

Das Wissen um die Zusammenhänge bei der Gärung und Lagerung konnte erst im Zuge des 19. und 20. Jahrhunderts erschlossen werden. Den Brauern war der chemisch-biologische Hintergrund von saurem oder schlecht gärendem Bier unbekannt. In der Folge vermuteten sie Zauberei oder göttlichen Einfluß bei der Umwandlung ihres Getränkes – ein schlechtes Gebräu entstand, wenn böse Geister oder Dämonen ihre Hand im Spiel hatten. Schlechte Biere wurden mit Früchten verfeinert.

In Klöstern entwickelte sich das Bierbrauen in besonderer Weise, da u.a. während der Fastenzeit starke Biere als Grundnahrungsmittel diente. Bier war überhaupt neben Wein ein echtes Grundnahrungsmittel. Handwerker, Knechte wurden mit Bier bezahlt. Bauernfrauen erhielten als Mitgift einen Kupferkessel um für die Familie Bier zu brauen. Wobei, da die Gärung ja oftmals Zufall war, die damaligen Biere nur einen sehr niedrigen Alkoholgehalt aufwiesen. Selbst Kinder tranken Bier. Es gab auch Malzbiere.

 


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Thomas der Pierprew
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